Von Mai bis Oktober kann hier an der Saline, wie das Gradierwerk auch im Volksmund genannt wird, gesunde Luft inhaliert werden
Frühere Salzgewinnung durch Gradierwerke - heute heilender Nebeneffekt
Bis in das Jahr 1945 war der damals 2,2 km lange Gradierbau ein fester Bestandteil der Salzgewinnungsanlage in Bad Kissingen. Durch salzhaltiges Wasser, das über die Reisigwände hinab rieselte, wurde zunächst eine Salzsole gewonnen, die danach in weiteren Produktionsschritten zu herkömmlichem Salz weiterverarbeitet wurde. Danach wurde die Produktion vor Ort komplett eingestellt und der Bau verlor damit seine wirtschaftliche Bedeutung.
Allerdings stellte man schon sehr früh fest, dass durch die Zerstäubung der Sole innerhalb und um das Gradierwerk herum ein besonderes Mikroklima entsteht. Gerade bei Erkrankungen der Atemwege kann die salzhaltige Luft eine Linderung der Beschwerden herbeiführen. Auf einer der zahlreichen Sitzmöglichkeiten oder beim Auf- und Abschlendern auf den Wandelstegen des Gradierbaus kann eine kleine Auszeit genommen werden und dabei gleichzeitig etwas für die eigene Gesundheit getan werden. Viele Kureinrichtungen in Bad Kissingen empfehlen ihren Gästen sogar das regelmäßige Verweilen am Gradierwerk.
Redaktionstipp zum Gradierbau
Heute kann man ähnliche Verfahren zur Salzgewinnung unter anderem noch auf Sizilien in den Salinen von Marsala und Trapani beobachten. Hierbei wird das Meerwasser in Becken weitergeleitet und durch natürliche Verdunstung kann sich das Salz am Boden absetzen. In regelmäßigen Abschnitten wird das am Boden gewonnene Salz zu Salzbergen angehäuft, damit es trocknen und dann weiterverarbeitet werden kann.