Im Jahr 1737 wurde bei Verlegungsarbeiten der Fränkischen Saale, die mitten durch Bad Kissingen fließt, im trockenen Flussbett von Barockbaumeister Balthasar Neumann die Rakoczy-Heilquelle wiederentdeckt.
Nach der Verlegung der Saale als Schutzinstrument gegen das alljährliche Hochwasser und die davon ausgehenden Gefahren für die naheliegenden Heilquellen wurde die zusätzlich wiedergefundene Heilquelle ebenfalls für Kurzwecke erschlossen. Damit verschaffte sich das Staatsbad Bad Kissingen eine große Bedeutung und wurde zu einem bekannten Weltbad.
Als Namensgeber für die Heilquelle fungiert Fürst Rákóczi, der von 1676 bis 1735 lebte und als ungarischer Feldherr der Anführer der Befreiungszüge Ungarns von Österreich war. Er selbst ist nachweislich nie in Bad Kissingen gewesen. Die Annahme liegt nah, dass zu der Zeit in Kissingen kurende Offiziere und Soldaten, die gegen ihn gekämpft haben, bei der Namensgebung eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Seit dem Jahr 1950 gedenkt die Stadt Bad Kissingen dem Fürsten jährlich am letzten Wochenende im Juli mit einem dreitägigen Fest, um die historische Vergangenheit der Kurstadt gebührend zu feiern. Das Rákóczi-Fest, mittlerweile in vereinfachter Schreibweise auch Rakoczy-Fest, ist bis weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und lockt jährlich zahlreiche Besucher an.
Die Quellen Pandur und Rakoczy werden häufig als Zwillingsbrunnen bezeichnet, da beide über einen besonders reichen Eisengehalt verfügen und besonders bei Erkrankungen an Magen und Darm eine heilende Wirkung zeigen. Die Pandur-Quelle ist seit dem Jahr 1616 bekannt. Die neue Namensgebung lässt sich vermutlich auf das damals im 18. Jahrhundert in Ungarn aufgestellte Pandurenkorps zurückführen.
Obwohl beide Quellen als Zwillingsbrunnen bezeichnet werden, sind die Geschmäcker sehr unterschiedlich. Im Rahmen einer Führung können Gäste mehr über die sieben Heilquellen und ihre jeweiligen Anwendungsgebiete erfahren.